Katzenjammer


Ein Mensch des Morgens in den Spiegel blickt,
und so gar nicht ist verzückt,
von seinem Spiegelbilde sich erschrickt,
wohl durch den Alkohol der Blick geknickt.
Er erkennt sich nicht mehr wieder,
der Schreck fährt in die Glieder,
die noch steif und voller Schmerzen,
wirken wie vier starre Kerzen.
Das Gesicht, das leicht noch grünlich blasse,
gibt seinem Anblick neue Klasse.
Die Augen leicht rötlich unterlaufen,
er schwört – nie mehr zu saufen.
Den Wasserhahn er dreht geschwinde,
zu reinigen sein Zahngewinde,
denn der Geschmack in seinem Mund,
er erkennt – ist ungesund.
Der hochdosierte Wasserstrahl,
trifft sein Gesicht – mit einem Mal.
Er spürt dies mit entsprechendem Verdruss,
er ist jetzt munter, weil er muss.
Er beendet diese Spielerei,
fühlt sich erfrischt, so nebenbei.
Die Katzenwäsche zeigt erneut,
dass ihn der letzte Abend reut.
Den Kater spürt er ganz entschieden,
hätt´ besser wohl den Schnaps gemieden.
Doch in der ganzen Miezenrunde,
spürt er die wahre Schicksalskunde.
Ein Mensch, der sich nicht wieder erkennen mag,
ist ein Vampir, lebt nicht bei Tag.
Entsetzt von dem Gedanken,
spürt er sein Gleichgewicht leicht schwanken,
krallt sich an den Beckenrand,
und denkt sofort an seinen Kontostand.
Mit Gemurmel und Getöse,
kramt er in der Hose böse.
Und er stellt fest mit großem Entsetzen,
dass in dieser nicht ein ein´zger Fetzen,
von Papiergeld ist zu finden,
nur Münzen sich klebrig aneinander binden.
Die Hände voll mit dubiosem Schleim,
erstickt er jeden Wunsch im Keim,
noch mal des Nächtens in die Schenken biegen
und dem Suffe zu erliegen.
Kleidet sich mit frischen Sachen,
die ihn attraktiver machen.
Verlässt um die Mittagszeit herum
sein leicht verschmutztes Eigentum.
Er trifft den Freund der letzten Nacht,
ah, was haben sie gelacht.
Die guten Vorsätze sind vergessen,
ist er doch ganz darauf versessen,
Spaß zu haben an all den schönen Sachen,
ich glaub, recht lang wird er es nimmer machen.

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